"Die "Stilleben" handeln über das starke Licht - und die Schatten - Griechenlands, das Licht als fast stofflich empfunden, das den Raum in durchglühte, enthüllte Zonen und solche der Verdeckung und Schwärzung teilt. Als Studienobkekte im Atelier lagen die auf Spaziergängen gefundenen und angehäuften Reste von Dingen, die früher einmal als Gebrauchsgegenstände gedient hatten, Werkzeuge, Stiele, Griffe, Lampen, Ketten, Netze, Hocker, Waagen, Gewichte, Meißel, Haken etc., auch sie mit der Faszination der Geschichte behaftet. Das Anliegen war hier, analog zu dem Wort Goethes über die Farben als Taten und Leiden des Lichts, Erlebnisse und Wahrnehmungen über Phänomene der durch schroffes Licht entkleideten und im Übergang zum Schatten sich verlierenden Verläufe zwischen einfachen bis bizarren Formen festzuhalten. Im Licht zu großen, ungegliederten Formen aufleuchtend, lassen die Objekte im Übergang zum Streiflicht Merkmale, Strukturen und Details erkennen und degnerieren im Schatten zu Silhouetten. Dieses Licht wurde auch Thema späterer Arbeiten, es ist typisch griechisches Licht, oft von Dichtern besungen, hell, klar
und speziell im Sommer am Meer von einer Reinheit, die die Augen schmerzen lässt, aber ungewöhnliche - für den Mitteleuropäer - Fernsichten fast über den Horizont hinaus erlaubt."
- Herrfurth in einem Brief an den befreundeten Berliner Kunsthistoriker Prof. Dr. Hubertus Lossow um 1980
Alexander Herrfurth